Besiedlung
   
 
 
                                                                                                

 
 
BESIEDLUNG

 

Eng verbunden mit der geologischen Entwicklung ist auch die Besiedlung der Region. Der Kyffhäusersüdhang mit seiner günstigen Oberflächenstruktur, Wald- und Wiesenflächen, Höhlen usw. bietet gute Voraussetzungen zur Besiedlung.

Es erfolgte um 11 000 v.u.Z. die Besiedlung der Talung in der Kattenburg, am Fuße des Höhlenberges. Aufgrund von Ausgrabungen konnten Zeltplätze, Urpferdchen und Feuersteine nachgewiesen werden.

Im Jahre 1974 erfolgte eine Ausgrabung bei Bilzingsleben – auf der Steinrinne am Rande des Wippertales – mit Funden aus 300 000 v.u.Z. Schädelteile des Frühmenschen (Homo erectus), Knochen von Waldnashörnern, Elefanten, Bären, Wisente, Auerochsen und Hirschen wurden geborgen.

Um 7 000 v.u.Z. wurden die Höhlen in der Eschenecke bzw. der Kattenburg besiedelt. Systematische und umfassende Ausgrabungen in den 50er Jahren haben Aufschluss über die Nutzung der Höhlen und die zeitliche Einordnung gegeben. Die sich in Europa seit           7 000 v.u.Z. entwickelnden Kulturen, wie z.B. Bandkeramik-, Rössen-, Hügelgräber- und Urnenfelderkultur konnten durch entsprechende Funde in den Höhlen belegt werden. /8/   

Zur gleichen Zeit und ggf. schon früher befand sich am Mutzenbrunnen (südwestlich von Seehausen) eine Siedlung. /9/ 

Die Vorkommen von Solequellen und die sich entwickelnde Salzgewinnung müssen ebenfalls von Bedeutung für die Ansiedlung von Menschen gewesen sein. Denn bereits bis 2 000 v.u.Z. konnte eine Salzgewinnung aufgrund von Funden beim Wohnungsbau nördlich der Bachmühle im Jahre 1959 belegt werden.

Weitere Siedlungen entstanden um 500 v.u.Z. im Gebiet an der Teichmühle (Helmbrahtesdorf) und auf dem Kyffhäuserberg.

Seit 531 u.Z. gehörte Thüringen aufgrund von Eroberungen mit zum Frankenreich. Die Orte  der  Umgebung mit der Endung „hausen“ erinnern an die Zeit der Frankenherrschaft. Nach dem Vertrag von Verdun im Jahre 843 erhielt Ludwig II. der Deutsche das Gebiet zwischen Elbe und Rhein. Zu den Pfalzen im Königreich wurden Höfe zur Versorgung derselben zugeordnet. Um 972 wird die Königspfalz Tilleda neben Wallhausen erwähnt. Der Harz und die Goldene Aue waren Zentren des damaligen Reiches. Davon zeugen die aus dieser Zeit stammenden Verkehrswege wie

                                 Nordhausen – Berga – Wallhausen

                                 Nordhausen – Auleben – Kelbra – Tilleda

                                 Auleben – Frankenhausen – Oldisleben – Sachsenburg – Erfurt.

Der zuletzt genannte Weg, ggf. auch mit Abweichungen, wird bis heute noch als Salzstraße bezeichnet. Von Frankenhausen gingen weitere Wege über die Hainleite

                                 Nackenchaussee – Mutzenbrunnen  – Kannawurf /10/

und durch den Wipperdurchbruch

                                 Nackenchaussee – Seega – Günserode

in Richtung Süden. Teile der alten Salzstraße sind heute noch westlich von Frankenhausen am Fuße des Kosakenberges und in Richtung Eschenecke gut erkennbar.

Zu Beginn des Mittelalters (476 bis 1492) soll sich auch der Erdfall im unteren Bad ereignet haben. Das ist der Bereich, in dem sich heute die Elisabeth- und Schüttschachtquelle befinden. In diesem Gebiet ist auch der Siedlungskern ggf. auch vor dem Mittelalter zu vermuten.

Zu dieser Zeit muss die Salzproduktion bereits einen Stand von Landesbedeutung erreicht haben. Urkundlich sind die Salzquellen erst 998 aufgrund einer Schenkung des deutschen Kaisers Otto III. (980 bis 1002) erwähnt, welche Siedepfannen beinhalteten. /10/  Etwa im Jahre 1 000 entstand das Benediktiner Kloster in Göllingen.